Kommissar Kleinhans - Tod im Theater

Die alternde Diva des Oberburger Schauspielhauses Rosmarie Renner stirbt an der Dernièrenfeier nach dem Ende ihrer letzten Vorstellung als Julia in Shakespeares «Romeo und Julia». War es Herzversagen, wie der herbeigeeilte Arzt und Vertraute von Rosmarie feststellt, oder hat ihr einer der missgünstigen Schauspielerkollegen oder eifersüchtigen Rivalinnen Gift in den Champagner geschüttet? Der zufällig anwesende Kommissar Kaspar Kleinhans, ein Theaterliebhaber und Julia-Verehrer, wird unfreiwilliger Zeuge des Todes der Aktrice. Er zweifelt an einer natürlichen Todesursache, ermittelt in der «Glitzerwelt» des Theaters und merkt schnell: Die Rampenlicht-Harmonie auf der Bühne steht in krassem Gegensatz zum Schmieren-Kleinkrieg im Backstage-Dunkel. Das Stück erlaubt den Zuschauern einen Blick hinter die Kulissen eines fi ktiven Emmentaler Schauspielhauses und spart nicht mit ironischen Seitenhieben: Auf den Regisseur, die Intendantin, die mehr- oder weniger begabten Schauspieler, auf Regieassistenten oder Hospitanten, Bühnentechniker und mehr. Dagegen steht die Welt der ermittelnden Kriminalpolizei in Gestalt des Kommissars, seiner Assistentin und all den Figuren, die man aus dem sonntäglichen Tatort kennt: Ehrgeizige Staatsanwältin, aalglatter Polizeichef und leicht abgedrehter Gerichtsmediziner. Ernste und heitere Momente wechseln in rascher Folge und machen das Stück kurzweilig und unterhaltsam. Bei der Suche nach einem möglichen Mordmotiv wird jedoch auch der Abgrund hinter den Kostümen und Kulissen des Theaters deutlich. Bis dann in der überraschenden Schlusswendung doch wieder alles ganz anders ist, als Kleinhans (und die Zuschauer) möglicherweise vermutet haben...